About COS… oder auch: Mastertitel in Aussicht
In knapp einem Monat ist (hoffentlich) alles überstanden und der Titel „Master of Arts in Social Sciences“ meiner. Nach knapp zwei Jahren Masterstudium freue ich mich darauf wieder so etwas wie Freizeit zu haben und das mein Stresslevel sinkt.
Doch was für Tipps habe ich für angehende Masterstudent*innen des Studienganges „Content Strategy“? In diesem Blogartikel teile ich mit euch ein paar Infos zum Studium, meine Erfahrungen und ein paar Tipps, die ich euch und vor allem angehende Student*innen mit auf den Weg geben möchte.
Das Studium
Aufmerksame Leser*innen wissen mittlerweile, dass ich an der FH Joanneum in Graz den Studiengang „Content Strategy“ besuche. Für alle die sich zum ersten Mal auf meinen Blog verwirrt haben: Ihr wisst jetzt Bescheid! 😉
Das Studium ist berufsbegleitend (oder ermöglichend? — Ich verstehe den Unterschied selbst nicht ganz) und besteht aus 2 bis 3 Unterrichtseinheiten pro Woche am Abend. Bei uns beginnt der Unterricht derzeit um 19 Uhr und dauert ca. 1 ½ Stunden, wobei sich die Startzeit und die Dauer je nach Lektor*in und Jahrgang ändern kann. Die Einheiten sind unter der Woche immer online, also kein direkter Präsenzunterricht. Jedoch gibt es auch Präsenzzeiten: Zwei Wochen (Dienstag bis Samstag) und zwei Wochenenden (Freitag bis Samstag) pro Semester, bei denen der Unterricht in Graz in den Räumlichkeiten der FH stattfindet (sofern Corona kein Comeback feiert, denn bei einem Gesundheitsrisiko ist auch der Unterricht natürlich online).
Ich habe im Jahr 2020 meinen Bachelorabschluss gemacht und habe direkt im Anschluss im Herbst meinen Master begonnen. Das bedeutet, dass ich die Corona-Krise von Anbeginn Studiums-mäßig mitbekommen habe und somit auch alle Höhen und Tiefen der Umstellung. Vor allem in meinem Bachelorstudium kann hierbei eher von Tiefen gesprochen werden, da es den Präsenzunterricht komplett unvorbereitet getroffen hat. Das war an der FH Joanneum komplett anders: Da das Studium sowieso von vornherein als Online-Unterricht geplant war, war es (gefühlt) auch keine Umstellung innerhalb der Coronazeit. Natürlich mussten die Präsenzzeiten (Wochen und Wochenende, wie oben erklärt) auch online durchgeführt werden, was jedoch für keine der beiden Seiten (also FH und Student*innen) ein Problem darstellte.
INFO: Studium ist vor allem Online!
Die Studiums Inhalte werden zu 100% in Englisch abgehalten. Eine Ausnahme gibt es nur bei der direkten Kommunikation mit (deutschsprachigen) Lektor*innen und beim Verfassen der Projektarbeiten und Masterarbeit (sofern die Betreuer*innen deutschsprachig sind und es sinnvoll ist). Einen Einstufungstest, in dem das Wissen in der englischen Sprache abgefragt wird, gibt es aber nicht! Ich bin der Überzeugung, dass die FH weiß, dass jede*r die / der ein Masterstudium machen möchte, einen Bachelortitel vorweisen kann und damit verbunden auch entsprechende Englisch-Kenntnisse.
Wer sich für das Studium interessiert hat und jetzt aber Panik bekommt: Keine Angst! Das Englisch der Lektor*innen ist sehr schön und einfach zu verstehen. Die Lektor*innen sowie die Mitstudent*innen bessern einen nicht ständig aus (außer man will das) und haben auch Nachsicht, wenn die Aussprache nicht 1A ist (natürlich abhängig vom Jahrgang, aber zumeist sind sie alle ganz lieb). Zudem gibt es unzählige Webseiten, die einem beim schriftlichen Part helfen können.
INFO: Studium ist auf Englisch, aber keine Angst!
Zu meinen Erkenntnissen
Ich arbeite schon seit meinem Bachelorstudium neben dem Studium in Teilzeit. Mindestens 20 Stunden pro Woche bin ich somit auf die Arbeit fixiert und habe keine Zeit für das Studium. Zudem habe ich einen ehrenamtlichen und gemeinnützigen Verein namens „wünsch mir was“ für den ich vieles organisieren, koordinieren und planen muss. Und daneben läuft dann das Studium. Freizeit ade!
Auch wenn das Studium als part-time deklariert ist und keine Prüfungen (außer der Masterprüfung) beinhaltet, ist es trotzdem nicht so ohne. Für jegliche Fächer gibt es Paper zu schreiben, Projekte umzusetzen und Präsentationen zu halten. Zudem gibt es jedes Semester eine Projektarbeit zu schreiben, in der das erlernte umgesetzt werden soll. Ich persönlich hatte für das Studium und den gewünschten Erledigungen genügend Zeit (und schimpfe trotzdem über die Abwesenheit meiner Freizeit), möchte mir aber nicht vorstellen, wie es wäre einen Vollzeit-Job nebenbei auszuführen. Der Fokus auf das Studium geht verloren, die Aufgaben können zeittechnisch gar nicht zu 100% ausgeführt werden und die Stimmung sinkt immer weiter ab, weil die Freizeit flöten geht. Hut ab an alle, die das Studium neben einem Vollzeitjob durchziehen.
TIPP: In Teilzeit arbeiten nebenbei ist am einfachsten. Für das Studium neben einem Vollzeitjob sind viele Einschränkungen in der Freizeit vorprogrammiert.
Auch meine Studienkollegin Azza hat einen Blogartikel über ihre Reise zum Mastertitel geschrieben. Sie arbeitet nebenbei in Vollzeit und muss zudem auch für die Präsenzzeiten nach Österreich anreisen. Wie es ihr so ging während des Studiums, könnt ihr hier nachlesen 👉 https://azzaelarabi.medium.com/my-journey-to-a-masters-degree-fc06544e3fdd
Die oben bereits erwähnten Projektarbeiten sind immer für ein Unternehmen oder ein nennenswertes Projekt durchzuführen. Durch diese können die Studierenden zeigen, was sie gelernt haben und wie sie es in der Praxis umsetzen. Ich selbst hatte das Privileg meine Projektarbeiten und auch meine Masterarbeit für meinen Verein zu schreiben und somit die Theorie direkt in die Praxis umzusetzen, ohne dass mir jemand sagt, was wie wo zu tun ist (der Vorteil, wenn man seine eigene Chefin im Verein ist). Natürlich ist mir vollkommen bewusst, dass das ein großer Vorteil ist, denn nicht jede*r hat so einen Verein am Start. Es kommt sogar sehr häufig vor, dass diese Arbeiten nicht mal für das eigene Unternehmen durchgeführt werden dürfen bzw. können. Aber auch hier möchte ich anmerken, dass zukünftige Student*innen sich davon nicht abschrecken lassen sollen. Das Team der FH ist da immer mit Rat und Tat zur Stelle und kann helfen.
Jedoch würde ich allen zukünftigen Studierenden den Tipp geben, die Arbeit und das Studium zu verbinden, weil es viel Stress und Nerven spart. Das gilt natürlich für alle Studiengänge, jedoch hier bei COS noch mehr. Es bietet so viel lehrreichen Input, wenn die Theorie direkt in die Praxis umgesetzt werden kann und dass einem beim Arbeiten auch weiterbringt und hilft.
TIPP: Studium und Arbeit verbinden. Schon vorab im Unternehmen klären, dass die Projektarbeiten / Masterarbeiten dafür genutzt werden möchten.
Außerdem möchte ich hierbei anmerken, dass bei den Projektarbeiten und auch der Masterarbeit das „outside the box“ Denken angeregt werden sollte. Du denkst dein Betrieb hat mit Content nichts zu tun? Definitiv falsch gedacht! Ich habe immerhin meine Projektarbeiten alle für einen ehrenamtlichen und gemeinnützigen Verein geschrieben, bei dem zuerst an Charity und Kinder gedacht wird und erst irgendwann — wenn ganz tief gegraben wird — an Content.
Meine Studienkollegin Alexandra Zieger hat sich bei ihren Projektarbeiten und auch in ihrer Masterarbeit mit etwas beschäftigt, an das bei Content auch so gar nicht gedacht wird: Die Relevanz von Content in der Werbefotografie. Hierzu gibt es natürlich auch ein paar Blogartikel, die ich euch nicht vorenthalten möchte 👉 https://www.diegluehbirne.at/werbefotografie/
Generell ist das Studium „Content Strategy“ so breit gefächert, dass alles abgedeckt wird und bei so gut wie allen Themen um die Ecke gedacht werden kann. Content ist immer hin allgegenwärtig und das nicht nur digital. Jede Fernsehshow, jede Werbung, jede Reklame, jede Zeitung und und und besteht aus Content. Selbst der Klatsch, der bei Kaffee und Kuchen verbreitet wird, ist nichts anderes als Content.
TIPP: Um die Ecke denken und auch mal raus der Wohlfühlzone!
In diesem Studium muss demnach auch Content produziert werden. Neben den Projektarbeiten gibt es auch in den zwei Jahren Studium Fächer, die nur dazu da sind, dass Content in allen Arten und Weisen produziert werden. Ein Fach, dass Student*innen bei COS den ganzen Weg zum Mastertitel begleitet ist „Open Space“. Ein Fach indem dazu angehalten wird, eine Content-Produktion in einer selbstgewählten Form die ganzen zwei Jahre durchzuziehen. Zumeist wählen Student*innen einen Blog, in dem sie zwei Jahre beschreiben, wie das Studium so ist, was gelernt wurde und was sie sonst noch so bewegt. Das ist auch der Grund, wieso ich diesen (und alle anderen) Blogartikel verfasst habe.
Ich persönlich finde es natürlich eine gute Möglichkeit, um die Produktion von Content abzufragen und auch zu erlernen. Vor allem wenn daran gedacht wird, dass dadurch ein Portfolio für alle Student*innen aufgebaut wird, dass vor allem für zukünftige Jobwechsel hilfreich ist. Andererseits ist es auch ein bisschen anstrengend, so gut wie jeden Monat einen Blogartikel zu schreiben, vor allem wenn einen die Muse nicht küsst. Daher sollte vorher überlegt werden, welche Content Produktion einen am besten gefällt und was einem am besten liegt. Beispiele hierzu (auf die ich erst jetzt gekommen bin) wären: Vlog, Instagram-Account für den Jahrgang oder gleich den gesamten Studiengang, Book-Reviews für die Bücher, die in den einzelnen Fächern vorgestellt werden, etc.
Auch meine Studienkollegin Beate hat sich dem Thema angenommen und einen Blogartikel über die Reflektion ihres Portfolios geschrieben, in dem ihr gerne nachlesen könnt, welche Tipps und Tricks sie für das Portfolio hat 👉 https://beate-oettl.medium.com/portfolio-reflection-83f3d94243be
TIPP: Ein Medium für die Content Produktion schon vorab gut überlegen.
Zu guter Letzt möchte ich euch noch einen Tipp zur Masterarbeit mitgeben: Die Masterarbeit kann auf die Projektarbeiten in den ersten drei Semestern aufbauen. Daher gebe ich euch gleich mal den Tipp mit, euch eventuell schon im ersten Semester zu überlegen, welches Thema ihr in der Masterarbeit behandeln könntet. Natürlich müsst ihr das so früh noch nicht final wissen, aber ich hätte mich gefreut, wenn man mir das so gesagt hätte.
In jedem einzelnen Fach werden coole Dinge gelehrt, die teilweise in Vergessenheit geraten, weil natürlich im nächsten Fach / im nächsten Semester wieder noch coolere und interessantere Dinge gelehrt werden. Daher ist mein Tipp schon in dem einzelnen Fach, dass euch cool vorkommt und wo ihr eine super Idee für die Masterarbeit (oder Projektarbeit) habt, das gleich zu notieren. Dann habt ihr bei der Entscheidung für die Masterarbeit schon ein paar Ideen gesammelt und könnt die zu einem größeren Ganzen zusammenfügen.
TIPP: Notizen für etwaige Projekt- und Masterarbeitsthemen während der Vorlesung machen!
Mein Fazit
Das Studium „Content Strategy“ ist wirklich toll und ich habe sehr viel in den letzten zwei Jahren gelernt. Natürlich gibt es auch in diesem Studium Schattenseiten z.B. bei der mangelnden Freizeit, der Organisation (die manchmal echt ein bisschen verwirrt ist) oder bei einzelnen Fächern, die einen grad nicht so interessieren. Aber alles in allem finde ich das Studium wirklich lohnenswert. Es werden sehr viele Einblicke in die verschiedensten Themen geboten und es wird ein guter Überblick geboten, wo eine Content Strategie überall eingesetzt wird und wie gut strukturierter Content das Erscheinungsbild eines Unternehmens verändern kann. Daher gibt es eine klare Empfehlung von mir für dieses Masterstudium!
Du möchtest mehr Infos zum Studium? Dann schau vorbei unter 👉 https://www.fh-joanneum.at/content-strategie-und-digitale-kommunikation/master/im-studium/studienplan/ oder schreib mir.